Tristan Braun ist Regisseur, Musiker und Performer. Die Vielfalt der Mittel und Kontexte, mit denen er arbeitet, finden ihre Grundlage in seinem Bestreben, historisches, traditionelles und zeitgenössisches Material in neue Formen zu bringen. In seiner Hauptarbeit als Regisseur wendet er diese Prinzipien sowohl in der klassischen Oper an der Staatsoper Hamburg oder den Bayreuther Festspielen als auch in freien Produktionen, z.B. am Radialsystem Berlin. Als Barockgeiger spielt er mit Ensembles wie Concerto Köln, lautten compagney oder La Banda sowie in weiteren zeitgenössischen und kammermusikalischen Projekten. Nicht erst seit er mit der Choreografin und Regisseurin Sasha Waltz zusammenarbeitet, spielt der zeitgenössische Tanz eine große Rolle in seinem Bühnenkonzept. Er verbindet verschiedene Kunstformen miteinander, um ein neues Verständnis der zeitgenössischen Kultur zu finden und die Rolle des Publikums in einer Live-Performance neu zu bewerten. Dieser Ansatz führte zu Projekten wie der viel beachteten Musiktheaterinstallation MEMBRA, die er produzierte, inszenierte und 2020 im Kühlhaus Berlin präsentierte, als vielschichtige ersten Erfahrung mit der Pandemie.